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Dienstag, 4. Mai 2010

Erich Kästner als Autor der Inneren Emigration

Nach den Jahren des Dritten Reiches wurde vielen Schriftstellern, die Deutschland nicht verlassen hatten, zum Vorwurf gemacht, sie hätten sich in den Nationalsozialismus eingegliedert, anstatt ihn zu bekämpfen. Unter ihnen war auch Erich Kästner, der in den Jahren 1933-45 eine Gratwanderung zwischen verfolgtem Literaten und geduldetem Trivialschriftsteller bestritt. Später kamen oft Vorwürfe, weil er seinen bissigen Stil gegen harmlose Geschichtchen eingetauscht habe. Vor 1933 beschreibt er zum Beispiel oft seine ablehnende Haltung gegenüber dem Krieg und Militär, „dort wird befördert, wer die Schnauze hält“ . Als letztes Mittel gegen den Krieg gab er sogar den (ironischen) Vorschlag, die Menschheit auszurotten, um den Krieg zu beenden. Aber auch die Politiker bleiben in Kästners Gedichten nicht ungeschont. Offen behauptet er: „Wenn sie etwas tun, dann sind es Fehler“ Nach 1933 findet man solch offene Angriffe nicht mehr. Daher liegt die Vermutung nahe, dass Kästner in der Zeit des Nationalsozialismus wirklich nur triviale Texte verfasst hat.
Die Tendenz zu solch einer Inneren Emigration ist auch heute in Form von Politikverdrossenheit und Spaßgesellschaft zu erkennen. In dem Text, den Sie bei Amazon auch käuflich erwerben können, zeigt sich aber deutlich, dass Innere Emigration mit Resignation nicht gleichgesetzt werden darf.
Erich Kästner als Autor der inneren Emigration

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