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Donnerstag, 6. Mai 2010

Risikozuschlag im Managergehalt

Es ist eine herrliche Angelegenheit, die da gerade vor deutschen Gerichten verhandelt wird. Ein Manager wird gefeuert, weil er Scheiße gebaut hat, und klagt sein Gehalt für die nächsten drei Jahre ein. Das Managergehalt liegt in der Regel nur knapp unter der jährlichen Million, und dafür sollen nun deutsche Steuerzahler aufkommen, denn die Bank, die das Gehalt schuldet, ist inzwischen aus Insolvenzgründen vollständig in Staatsbesitz übergegangen.
Es gibt Gerüchte, nach denen sich die immensen Gehälter der Führungsebene eines Unternehmens dadurch rechtfertigen, dass das Risiko der Firma von ihrem Managment mitgetragen wird. Das Managergehalt ist also deswegen so hoch, weil der Manager im Fall einer Pleite selbst leer ausgeht. Glauben kann man diesem Gerücht kaum, besonders wenn man weiß, dass die Manager selbst entscheiden, ob ihre Firma nun wirklich pleite ist, oder nur gerade kein Geld für die Gehälter der Mitarbeiter da ist. In letzterem Fall nämlich kann man davon ausgehen, dass die Firma immer noch liquide genug ist, das Managergehalt mit einem satten Bonus zu garnieren. Ein Bonus für die gute Arbeit. Ein Dankeschön von den Mitarbeitern, die auf die Hälfte ihres kargen Lohns verzichten, um nicht ganz gefeuert zu werden.
Von Risiko ist merkwürdigerweise in der Chefetage nichts zu erkennen. Die fünfstelligen Monatsgehälter werden selbst in der schlimmsten Krise anstandslos gezahlt. Und einen Bonus für gute Arbeit gibt es auch regelmäßig. So regelmäßig, dass Manager ihren Bonus sogar einklagen können, falls in der Firma doch jemand auf die Idee kommen sollte, dass nur schwarze Zahlen gute Arbeit beweisen.
Ein risikofreier Risikozuschlag, das ist so, als würde man in einem deutschen Postamt einen Risikozuschlag erhalten, weil man von einem wilden Löwen zerfleischt werden könnte. Oh halt, das gab es auch schon. Dann ist das so, als würde man als katholischer Priester einen Risikozuschlag erhalten, weil Eltern einen wegen Kindesmissbrauch anzeigen könnten.

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